Es ist zwar schon etwas Zeit vergangen, trotzdem möchte ich noch über meine Golfreise in die Dominikanische Republik berichten.
Für diesen Informations- Trip wurden 10 PGA Golfprofessionals aus ganz Deutschland (sogenannte „Top Seller“), von meinem Reiseveranstalter „Golf- Extra“ eingeladen.

Kurz nach meiner A- Trainerfortbildung (hier könnt Ihr den Bericht darüber lesen), ging es am 13.12.2011 von Frankfurt aus los. Dort wurde ich gleich sehr positiv überrascht. Alle Gepäckwagen waren mit einem Aufkleber ausgestattet, der nicht besser sein konnte: Die Raute des HSV! Das nenne ich mal einen sympathischen Flughafen.

Unten rechts ist es zu sehen…

Und so sieht es von nahem aus

Nachdem uns der Geschäftsführer von Golf Extra, Ergül Altinova, alle begrüßt hatte und wir uns untereinander vorstellten, stiegen wir auch umgehend in den Flieger und starteten in die Dominikanische Sonne.

Das erste Hotel, indem wir Gäste waren, war das „Paradisus Resort & Club“. Eine relativ große Anlage. Sehr gepflegt, gute Zimmer und tolle Restaurants.

Die Lobby des Hotels

Die Größe des Hotels wird erkennbar

Eine optische Besonderheit ist das große Segelschiff, welches im Pool „geankert“ hat. Dort haben wir vor dem Abendessen einen Aperetiv und einige Dominikanische Spezialitäten genossen. Tolles Ambiente.

Das Segelschiff im Pool 

Nach dem Abendessen sind wir dann alle ziemlich ermüdet in Richtung unserer Zimmer aufgebrochen. Und dann ist es passiert!
Ich bin in einen ausgehobenen Schacht gestürzt und ziemlich unglücklich gefallen. Noch ahnte ich nicht, wie blöd dieser Sturz sein sollte. Am nächsten Morgen verspürte ich starke Schmerzen in meinem rechten Ellbogengelenk. Auf der Range musste ich dann feststellen, dass es keinen Zweck hatte zu spielen. Leider wurde es in der Woche auch nicht besser. Somit schreibe ich diesen Bericht, ohne einen dieser sensationellen Plätze gespielt zu haben. Eine persönliche Golf Katastrophe für mich!
Nach meiner Ankunft in Deutschland stellte meine Vertrauensarzt  Dr. Tom Pledt fest, dass ich mir mein Ellbogengelenk gebrochen hatte. Gips und 6 Wochen kein Golf!
Jetzt ist wieder alles in bester Ordnung und Golf spielen funktioniert super. Danke an Tom für die tolle Unterstützung und den fachlich hervorragenden Rat.

Der erste Golfplatz, den wir zu Gesicht bekamen und der gespielt wurde, war der „Cocotal Golf Club“. Da ich den Vergleich mit den noch folgenden Plätzen nun kenne, darf ich behaupten, dass es sicherlich kein schlechter Platz ist, aber auch nicht der Highlight- Golfplatz in der Dom. Rep. Schöne Vegetation, gute Grüns aber auch nicht besonders anspruchsvoll.

Die Kollegen beim Warm spielen auf der Driving Range

..den Bunker sollte man meiden…

…nicht jeder hielt sich an meinen Ratschlag.

Anspruchsvolles Par 3

Der zweite Platz war der „Barcelo Golf Club“. Von diesem Platz waren die Kollegen schon richtig begeistert. Ich selber bin diesen Platz nicht mit abgelaufen, sondern habe unsere Begleiterin in dieser Woche, Gisela, in die Geheimnisse des Golfsports eingeweiht. Sie hat noch nie Golf gespielt. Ich gab Ihr Unterricht, um Sie für die Sportart zu begeistern. Von Ihr erfuhr ich sehr viel über die Dominikanische Republik. Sie ist Deutsche und lebt nun schon seit mehr als 20 Jahre dort. Sie beschrieb mir die großen Veränderungen des Landes und auch den Wandel vom „All- inclusive Billigtourismus“ in den Jahren 1990 bis zum bewusst herbeigeführten „5- Sterne Tourismus“ ab dem Jahr 2001, welchen wir in dieser Woche erfuhren. Doch dazu  später etwas mehr in meinem Fazit.

Blick vom 1. Tee auf das Fairway

Geschäftsführer von Golf Extra und Golfprofessional Ergül Altinova

Nach der Runde fuhren wir schnell zurück, weil ein Hotelwechsel stattfand. Das neue Hotel war das „Secrets Santuary Cap Cana Hotel“. Wiederum ein 5 Sterne Haus, doch eine kleinere Anlage als das Paradisus in dem wir zuvor wohnten.
Wenn man wie ich das Privileg genießt, sehr viele Hotels kennenzulernen, so stelle ich bei mir fest, dass man anfängt diese Hotels unweigerlich miteinander zu vergleicht. Darum erlaube ich mir, zu beurteilen, dass die Zimmer im Cap Cana Hotel nicht ganz so großzügig und modern eingerichtet sind, wie im Paradisus Hotel. Allerdings möchte ich anfügen, dass dies ein „Stöhnen“ auf allerhöchstem Niveau ist. Sprechen wir doch immer noch von einer sehr hochwertigen Hotelanlage. Doch beurteilt es selbst. Dazu einige Eindrücke des Zimmers, in dem ich beherbergt war.

Am nächsten Tag stand für die Kollegen eine Golfrunde auf dem Programm, bei der es mir auch im Nachhinein immer noch die Tränen in die Augen treibt, weil ich ja leider nicht mitspielen konnte. Gespielt wurde einer der sensationellsten Golfplätze, den ich jemals zu Gesicht bekam.
Es war der „Punta Espada Golf Club Cap Cana“. Dieser Platz wurde vom erfolgreichsten Golfer aller Zeiten, Jack Nicklaus, designed.
8 Golflöcher laufen direkt am Meer entlang und die anderen 10 Löcher sind beeindruckend und hervorragend in die vorhandene Vegetation integriert worden. Dieser Platz war bereits mehrfach Austragungsort der Amerikanischen Senioren Tour (Champions Tour) und der letztmalige Gewinner hieß Fred Couples.
Die US Zeitschrift „GolfWeeks“ wählte diesen Golfplatz als den Besten Platz in der Karibik & Mexico.
Die unglaubliche Exklusivität des Platzes wird auch daran kenntlich gemacht, dass pro Tag nur 20 Golfer gegen Greenfee diesen Platz spielen „dürfen“.
Selbstverständlich begleiten einem auf der Runde jeweils 2 Caddies pro Flight.
Ich hoffe, dass die von mir gemachten Bilder, wenigstens einen kleinen Eindruck dieses fantastischen Golfplatzes vermitteln können.

Tokens für den Ballautomaten sind nicht nötig…  

Sehr edles Bag Tag

Caddie

Fairway Bahn 1

Beeindruckender Abschlagbereich

1A Pflegezustand

Blick zum 2. Grün

Standartaussicht….

Brandung

Inland Golfloch

Dogleg rechts…

Kommentarlos schön

Par 5. Zweiter Schlag

Hammer Par 3 Loch

Das Bild ist ein Fake! (Leider!)

Meine Kollegen spielten alle nicht ihr bestes Golf auf diesem Platz, weil Sie zu sehr mit fotografieren beschäftigt waren.

Wir wechselten wiederum die Hotelanlage und waren dann zu Gast im „La Cana/ Hacienda Golf and Beach Club“.
Diese Hotelanlage ist eine 6 Sterne- Anlage. Sie besitzen keinerlei Zimmer, sondern ausschließlich Suiten. Selbstverständlich sind diese Suiten alle mit unmittelbarem privatem Strandzugang. Ich verzichte bewusst auf ein Einstellen von Fotos dieser Suiten. Die Preise für eine Nacht beginnen bei 850,– Dollar!

Im Hacienda Golf und Beach Club waren wir zwei Tage zu Gast und es wurden 2x 18 Loch gespielt.
Zuerst der Ältere der beiden Plätze, der „La Cana Golf Course“. Dieser bietet viele „Postkarten Motive“. Sieht man doch von 14 Löchern den Ozean und 4 Löcher laufen direkt am Meer entlang. Der Platz wurde von Peter Dye geplant und ich empfinde ihn als sehr angenehm zu spielenden Platz. Faire breite Fairways, Bunker die spielbar sind, nicht zu schnelle Grüns. Das alles angereichert mit einer bunten Blumenpracht an den Abschlägen oder zwischen zweier Spielbahnen. All dies ist sehr gepflegt. Ein paar Impressionen:

Der kleinste Bunker in der Dominikanischen….

Das 18. Loch bei Sonnenuntergang.

Der zweite Platz, der „Hacienda Golf Course“, wurde ebenfalls von Peter Dye designed und ist der Jüngerer der beiden Plätze. Dieser war zum Zeitpunkt unserer Reise noch nicht offiziell eröffnet, doch durften wir ihn ausnahmsweise schon spielen. Der Platz wurde mehr Richtung Inland gebaut. Man merkt dem Golfplatz jedoch an, dass er noch reifen muss. Daher nur einige wenige Fotos.

Beide Plätze sind für Freizeitgolfer gut zu spielen. Sie sind nicht zu anspruchsvoll und daher ist die Möglichkeit sein Handicap zu spielen durchaus realistisch. Jedoch sind sie auch nicht außergewöhnlich spektakulär.
Obwohl es das sehr kostspielige Hotel nicht vermuten lassen könnte, sind die Greenfee Preise (relativ) human. Sie liegen, abhängig von der Reisezeit, ungefähr bei 100,– Euro für eine 18 Löcher Runde.

Für diese 100,– Euro könnte man auf dem nächsten Platz genau 6 Löcher spielen! Zum Abschluss der einwöchigen Reise spielten wir den teuersten Platz der Dominikanischen Republik.
300,– Euro beträgt das Greenfee für 18 Golflöcher, wenn man kein Hotelgast in den entsprechenden Hotels ist.
Es ist der „Corales“ Golfplatz. Dieser von Tom Fazio gestaltete Platz ist ähnlich exklusiv wie der schon zuvor erwähnte Punta Espada Cape Cana. Auch auf diesem Platz werden nur 20 Greenfee- Golfer pro Tag zugelassen. Über die Pflege Qualität muss man daher nicht viele Worte verlieren. Diese Qualität ist exzellent. Was den Platz so Besonders werden lässt, ist die tosende und laute Brandung, welche einen an den zum Ozean liegenden Löchern begleitet. Ein Naturschauspiel mit der beeindruckender Kraft der Elemente Wind und Wasser.
Dazu die passenden Bilder:

Direkt am Fairwayrand entstand diese Bild

So sieht es von weiterer Distance aus

Gischt direkt am Grün. Unfassbar!

Riesen Wellengang

Blick zum 18. Grün

Und nun noch einige Bilder von den Inlandslöchern.

Pflegzustand 1a!

Das Clubhaus

Blick vom Clubhaus auf die 18. Spielbahn

Der Corales Golfplatz

Nach der Runde genehmigten wir uns alle noch einen Drink auf der Clubhaus Terrasse, sahen uns den Sonnenuntergang an und genossen noch einmal die sommerliche Wärme, bevor es am nächsten Tag zurück ins winterliche Deutschland ging.


Mein persönliches Fazit der Golfdestination Dominikanische Republik:

Wie soll ich es beschreiben? Sicherlich damit, dass ich im Jahre 1993 die Dom.Rep. zum ersten Mal bereiste. Damals habe ich gerade meine Ausbildung zum Golfprofessional erfolgreich beendet und verfügte über sehr wenige finanzielle Mittel. Daher fiel meine damalige Wahl auf dieses Land. Man konnte mit wenig Geld einen fantastischen „All-Inclusive“ Urlaub, mit Sonnengarantie, verleben. Mit diesem Wissen hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung.

Ich wurde dahingehend sehr überrascht. Durch die geographische Nähe zur USA hat sich die Dominikanische Republik sehr auf die Gäste dieses Landes spezialisiert. Und die Amerikaner haben bekanntermaßen nur wenige Tage Urlaub und lassen es dann richtig „krachen“. Soll heißen: Auf Geld wird dann nicht geachtet. Doch ist es nicht nur das. Es beschleicht einem das Gefühl, dass es sich bei der Dominikanischen Republik um eine „Spielwiese“ für sehr vermögende Menschen handelt.
Das Gebiet „Cap Cana“ hat nicht nur die Super- Golfplätze „Corales“ und „Punta Espada“, sondern auch einen eigenen Jachthafen, der speziell für große Superjachten hergestellt wurde. Auch ein Flughafen, ausschließlich für Privatjets angelegt,  gehört zu dem Cap Cana Konzept.
Das die Hotels im Cap Cana nicht unter 5 Sterne Niveau liegen, tut sein übriges, um die Reisekasse schnell zu leeren.
Selbst wenn man ein preiswerteres Hotel für seinen Golfurlaub wählen sollte, stehen immer noch die Greenfeepreise im Raum.
Für die „Standartplätze“ sollte man daher immer mindestens 120,– bis 200,– Euro kalkulieren. Möchte man, die von mir zuvor beschriebenen Plätze Punta Espada und Corales spielen, sollte man die Kalkulation bei mindestens 250,– Euro beginnen.
Wo bei einem Golfer die finanzielle Höchstgrenze für ein 18 Löcher- Greenfee liegt ist eine subjektive, persönliche Entscheidung.
Ich jedoch, muss bei einer Planung und Kalkulation für eine Golfreise, sehr genau darauf achten was die einzelnen Greenfees kosten. Und daher muss ich sagen, dass die Dominikanische Republik für eine Fernreise für mich nicht in Frage kommt.

Euer Fred Hoffmann