Fred Hoffmann Amen Corner Augusta National GC

Golf Mentaltraining – lerne von den Profis!

Möchtest du mit dem Golf Mentaltraining beginnen, kann ich dir zum Einstieg nur eines empfehlen: schaue dir an, was die weltbesten Golf-Professionals dieser Welt machen. Diese Informationen bekommst du nicht am Fernsehen. Dazu musst du live ein Golfturnier besuchen. Ich selbst kann mich noch sehr gut an meinen ersten Besuch eines Profi-Golfturnieres erinnern: die Lufthansa German Open 1985 in Bremen. Sieger wurde damals Bernhard Langer. Dieses Turnier war für mich der Startschuss für viele weitere Turniere die ich als Zuschauer live verfolgen sollte. Zuallererst fast alle Deutschen European Tour Turniere. German Opens, Linde German Masters, Honda Open (später Deutsche Bank/SAP Open) BMW International Open, Winston Senior Open, Schüco Open, das Damenturnier UniCredit Ladies German Open und noch einige mehr, wie etwa die Turkish Open in Belek. Höhepunkte waren der Ryder-Cup 1997 in Valderrama, die British Open 2003 im Royal St. Georges Golf Club und (selbstverständlich) das Masters 2019 mit dem Sensations-Sieg von Tiger. Vor Ort begeistert mich die Leistung der Akteure. Vor allen Dingen in Bezug auf das mentale Verhalten.

Was hat das jetzt alles mit dir zu tun?

vieles von dem was du live bei einem Professional-Turnier siehst, erfährst und erlebst, wird für dein eigenes Spiel extrem nützlich sein. Für diesen Blog-Artikel nehme ich die von mir beobachteten Beispiele des Masters 2019 und dem Verhalten der dort teilnehmenden Playing-Professionals. Lass uns loslegen und schauen, welche Golf-Mentaltraining-Tipps für dein Spiel sinnvoll sind.

Golf Mentaltraining Tipp 1: Genügend, passende und individuelle Vorbereitungszeit.

Im Hobby-Golfbereich ist meine Beobachtung: viele Spieler planen oft zu wenig Zeit ein, um sich sinnvoll auf eine Turnierrunde vorzubereiten. Auf der Range wird sich nur kurz eingeschlagen, manches Mal hektisch noch ein paar Putts gespielt und dann geht’s schon ab aufs erste Tee. Ja, mir ist es bekannt, dass umso besser die Spielqualität eines Freizeitgolfers wird auch die Vorbereitungszeit sich inhaltlich verbessert. Doch bei dem größten Teil der Club-Golfer ist die Vorbereitungszeit zu kurz.

Wie machen es die Profis? Keine Hektik, bloß keinen unnötigen Stress aufbauen, dass ist die Devise. Kein Spieler des Masters 2019 hat sich nicht mindestens eine Stunde vor seiner Startzeit eingeschlagen. Wie diese Stunde (oftmals auch länger) genutzt wurde, war jedoch individuell unterschiedlich. Tiger Woods hat sich primär um seine Chips und Pitches gekümmert und hat etwas weniger Bälle auf der Range geschlagen (ca. 25 Minuten). Justin Rose hat ungefähr 50 Minuten Range absolviert und 20 Minuten geputtet. Chips, Pitches waren nur kurz  (10 Minuten) sein Thema. Justin Thomas hat ungewöhnlich viele Bunkerschläge geübt (20 Minuten), dann Putten, danach 60 Minuten Range. Fazit: jeder Spieler hat sich nach seinen Schwerpunkten warm gemacht, jedoch alles ruhig, besonnen und das mit genügend Zeit.

Golf Mentaltraining J.Thomas mit Coach

Golf Mentaltraining Tipp 2: Die Schläge üben, die der Golfplatz fordert.

Viele Freizeitgolfer üben auf der Driving Range entweder den Schläger den sie am wenigsten beherrschen oder den Schläger den sie am besten treffen. Selten üben Amateurgolfer die voraussichtlichen Schläge, mit denen Sie auf den zu spielenden Golfplatz konfrontiert werden.

Völlig anderes Verhalten bei den Professionals. Alle, wirklich alle Spieler, des Masters haben sich zeitlich sehr lange auf dem Putting Grün aufgehalten. Bekanntermaßen sind die Grüns von Augusta extrem schnell und herausforderner als auf anderen Tour-Plätzen. Insofern war den Spielern klar, dass mehr Trainingszeit auf dem Grün eingeplant und investiert werden musste. Weitere Besonderheit war, dass die Spieler viele Kurven (=shapen) in ihre vollen Golfschläge „einbauten“. Draw, Fade, kleiner Slice und Hook wurde intensiv mit allen Schlägern geübt. Diese Tatsache wiederum ist dem Platzlayout des National Golf Clubs geschuldet. Draws vom Tee und hohe Fades mit den Eisen gelten hier als Garant für einen guten Score.

Tipp

Vielleicht macht es Sinn, dass auch du einmal analysierst mit welchen Schlägen du auf deinem Heimatplatz oft oder häufig konfrontierst wirst? Hast du das rausgefunden, dann gebe ich dir den Tipp, übe gerade diese Schläge intensiv. Damit kannst du dich optimal für den nächsten Monatsbecher vorbereiten.
Rory und Bernhard Putting Grün Augusta Masters 2019

Golf Mentaltraining Tipp 3: Kurzes Spiel.

Ich bin sicher, dass auch du den Satz des Profi-Golfs kennst und schon oft gehört hast: „The long game is for show, the short game is for the money“. Genau danach handelten die Masters-Teilnehmer. Was dort auf dem Pitching- und Putting Grün geübt wurde, war außerordentlich. Hast du auch Interesse daran, dein Kurzspiel zu optimieren? Dann können wir das gerne in meinem Short Game Training verbessern.

TIPP

Daher kann ich dir nur den Tipp geben: Verbringe viel Trainingszeit im gesamten Kurzen Spiel (Putten, Chippen, Pitchen). Ein für mich nicht zu unterschätzender mentaler Faktor ist der, dass ein Golfer weniger Stress bei seinen langen Schlägen hat, wenn er weiß, dass sein Kurzes Spiel sich auf einem hohen spielerischen Level befindet.

Golf Mentaltraining Tipp 4: Abwechslung der Schläge.

Was denkst du, ist eine der häufigsten Reaktionen von Golfern nach einem perfekten Golfschlag auf der Range? Ich verrate es dir. Es ist der Wunsch, diesen Schlag nun mindestens nochmals 10 x zu wiederholen. Der Wunsch und der Gedanke des Spielers dahinter ist mir klar: er möchte konstante Golfschwünge produzieren und idealerweise diesen perfekten Schwung „abspeichern“. Doch stelle ich die provokante Frage, was dieser Memoriesierungs-Wunsch mit dem Golfspiel auf dem Platz zu tun? Niemals wirst du auf dem Golfplatz 10 x in Folge einen gleichen Schläger spielen! Warum solltest du das dann so üben? Und genau das ist es, was mich in den Tagen in Augusta ebenfalls fasziniert hat. Kaum einer der Top-Pros haben Ball-Serien mit einem Schläger geschlagen. Entweder wurde der Schläger, das Ziel oder die Flugkurve verändert. Möchtest du in deinem Golf Mentaltraining stärker werden, dann kümmere dich um ein abwechslungsreiches Training.

Golf Mentaltraining mit Poulter

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Daher mein Tipp für dich: bringe mehr Abwechslung in dein Training auf der Range und schlage idealerweise nie mehr als 3 Bälle in Folge mit dem gleichen Schläger auf das gleichen Ziel.

Golf Mentaltraining Tipp 5: Trainiere, gerade dann, wenn es nicht so gut läuft!

Wer kennt das nicht? Man hat gerade sein Handicap unterspielt, einen Preis bei einem Turnier gewonnen hat oder sein Matchplay souverän gewonnen. In diesen Phasen ist man zutiefst motiviert zum Golfen und man möchte gar nicht mehr aufhören zu trainieren. Jetzt stelle dir mal folgendes vor: du bist die Nr.1 in der Golf-Weltrangliste, wirst als einer der Top-Favoriten für das Green-Jacket gehandelt, darfst am Wochenende aber nur noch zuschauen weil du den Cut nicht geschafft hast. Die allzu menschliche Reaktion wäre gewesen: bloß weg von hier! Nicht so Justin Rose. Der Engländer lief trotz des verpassten Cut´s am Samstagmorgen auf der Driving Range auf und absolvierte ein 3-stündiges Training (!) mit seinem Coach Sean Foley. Genauso Danny Willett. Ebenfalls am Cut gescheitert. Beide haben, trotz oder gerade wegen ihrer schlechten Performance, noch eine „Schipp draufgelegt“ und mehrstündige Trainings am Samstag und Sonntag absolviert.

TIPP

Was kannst du davon lernen? Gerade wenn es nicht läuft, „packe noch eine Schippe drauf“ und beschäftige dich mit deinem Spiel. Warum läuft es z.Zt. nicht so rund? Woran liegt es? Was ist die Lösung, um aus deiner kleinen Krise wieder stärker raus zu kommen? Brauchst du Hilfe von einem Golflehrer? Beantworte dir diese Fragen und trainiere gerade jetzt mehr als in den besseren Phasen. Mache es wie die besten Golfer dieser Welt: nach dem Turnier ist vor dem Turnier!

Golf Mentaltraining Tipp 6: Emotionale Kontrolle.

Auf Deutschlands Golfplätzen ist es manchesmal mächtig laut. Es wird geflucht und gezetert, es werden Schläger geschmissen und manch ein Kraftausbruch treibt einen die Schamesröte ins Gesicht. Klarer Fall von nicht vorhandener Emotionaler Kontrolle. Auch hier kann man wieder eine Menge von den PGA-Pros lernen. Warum die Professionals Ihre Emotionale Kontrolle behalten, darüber gibt es ganze Bücher. Nur soviel: verlieren Sie die Kontrolle über Ihre Gedanken und Emotionen, dann verlieren sie sie auch schnell das Feeling über ihren Schwung und damit einhergehend über ihren Score.

Mache dir also immer wieder klar: Nirgends steht geschrieben, dass das Golfspiel fair ist. Es gehört einfach dazu, dass auch mal ein Ball in eine schlechtere Lage verspringt oder dein Ball, auch auf dem Fairway, in einem Divot liegen kann. Akzeptiere es. Nimm es als Test und Herausforderung um deine Fähigkeit zu schulen, deine Emotionen zu kontrollieren. Umso besser und neutraler du mit negativen Erlebnissen auf dem Golfplatz umzugehen vermagst, desto besser wird nach 18 Löcher dein Score sein.

Beeindruckend fand ich in diesem Zusammenhang übrigens die emotionale Kontrolle vom späteren Sieger Tiger Woods. Er hat sich weder an der 15. Bahn über die geteilte Führung gefreut. Auch nicht an der 16. Bahn, nach seinem Birdie und der alleinigen Führung. Nein, erst nachdem er seinen letzten Putt an der 72. Golfbahn auch tatsächlich zum Sieg lochte, ließ er seine Emotionen freien Lauf. Was dann geschah brauche ich nicht zu schildern, ein jeder Golf-Fan kennt die dazugehörigen Bilder.

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Golf Mentaltraining Tipp 7: Fokussiert bleiben und bis zum Schluss kämpfen.

Verliert man seine emotionale Kontrolle, verliert man seinen Fokus auf das eigene Spiel. Somit bedingt das Eine unweigerlich das Andere. Man verliert sich, lenkt seine Gedanken, seine Energie, auf Dinge die nicht förderlich sind, weil sie mit dem eigenen Golfspiel nur sekundär etwas zu tun haben.

Doch möchte man erfolgreich Golfen, braucht ein Golfer die volle Aufmerksamkeit für sein Spiel! Dazu ist dieses Spiel einfach zu schwierig und anspruchsvoll. Wie fokussiert die Teilnehmer des Masters waren, konnte man auf der Range beobachten und wahrnehmen. Eine Tendenz fiel mir auf: viele der Spieler schlugen sich mit Musik/Ohrstöpseln im Ohr warm (Byrson DeChambeau, Bubba Watson, Ricki Fowler). Meine Interpretation ist, dass es ein bewusstes Abschirmen von ihrer Umgebung war. Sich nur auf sich konzentrieren. Schmunzeln musste ich auch ein wenig, denn zwei Spieler haben sich mit dem Fokusband warmgeschlagen. Genau das biete ich ebenfalls in meinem Golf Mental Unterricht an. Beim klicken auf den Link erfährst du mehr darüber.

Mentaltraining mit Musik

Und noch etwas fand ich sehr beeindruckend: Was es heißt, auch nach schlechten Schlägen oder Löchern immer noch bis zum Schluss den Fokus auf sein Spiel zu belassen, zeigte der sympathische Italiener Francesco Molinari. Was nämlich meines Erachtens nach in dem Sieges-Rausch des 15. Major-Titels von Tiger Woods völlig unterging ist folgende Tatsache: Obwohl Molinari nach seinem Wasser-Ball an der 15. Spielbahn und dem dazugehörigen Doppel-Bogey, allen Grund dafür gehabt hätte nun enttäuscht und lustlos die letzten drei Löcher zu spielen, zeigte er eine weiterhin kämpferische Einstellung!  Abzulesen an seinem Score der letzten drei Löcher: Par, Birdie, Par! Sicherlich war er von seiner Schlussrunde insgesamt enttäuscht. Aber er war auch noch niemals besser beim US-Masters 2019 platziert als dieses Mal mit seinem 5. Platz.

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Darum mein Tipp an dich: gebe dich niemals auf, kontrolliere deine Emotionen und lasse deinen Fokus bis zum letzten Putt auf dein Spiel ausgerichtet. Noch ein abschließender Gedanke dazu: gerade durch die Stableford-Zählweise ist es für Amateur-Golfer möglich, trotz eines oder mehrerer Streicher, immer noch ein akzeptables Ergebnis zu erzielen.

Ich hoffe du kannst durch diesen Blog-Artikel, das Eine oder Andere für dein Golfspiel übernehmen?! Wenn ja, dann wünsche ich dir viel Spaß bei der Umsetzung und eine erfolgreiche Golf-Saison 2019.

Dein Coach Fred